Bioabfall / Kompostierung

Bioabfälle werden zu wertvollem KompostBioabfall

30% des Gesamtabfalls besteht aus Bioabfall, der getrennt erfasst und kompostiert zu humusreicher Erde verarbeitet werden kann.

Kompostierung - die natürlichste Sache der Welt

In der Natur werden abgestorbene Pflanzenteile (von Bakterien, Pilzen ...) abgebaut und zu Humus umgewandelt. Der Humus dient wiederum Pflanzen als Nahrung. So schließt sich der Kreislauf. Bioabfälle aus Küche und Garten gehören auf den eigenen Komposthaufen oder in die Biotonne - damit sie Teil des natürlichen Kreislaufs werden! Bioabfälle im Restmüll verursachen hohe Entsorgungskosten und sind eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, außerdem erschwert ihr hoher Feuchtigkeitsgehalt die weitere Verarbeitung (Behandlung/Verbrennung) der Abfälle.

Was eignet sich für die Biotonne / zur Kompostierung?

JA: Küchenabfälle, gekochte sowie ungekochte Speisereste, verdorbene Lebensmittel - ohne Verpackung, Gartenabfälle, Zitrusfrüchte, Eierschalen, Teebeutel, Kaffeefilter, Haare, Federn, Schnittblumen - ohne Draht & Dekomaterial, Topfpflanzen - ohne Gefäß, reine Holzasche (kalt!), kompostierbares Kleintierstreu

NEIN - KEINESFALLS: Hygieneartikel, Babywindeln, Kunststoffe, Plastiksackerl, Milchpackerl, Staubsaugerbeutel, Nähabfälle, Gummi, Leder, Koks- und Kohleasche, Glas, Metall, Papier, Problemstoffe, Hundekot

 

Biotonne und Eigenkompostierung

Biotonne_und_MaisstärkesackEtwa 40 % der niederösterreichischen Haushalte entsorgen ihren Biomüll mittels Biotonne (134.840 t jährlich). Alle übrigen verwerten ihre biogenen Abfälle, indem sie selber kompostieren.
Die Reinheit des produzierten Komposts hängt sehr stark von der Reinheit der gesammelten Fraktion ab. Daher ist es wichtig, den Bioabfall so früh als möglich - bereits im Haushalt - vom übrigen Abfall zu trennen. Derzeit arbeiten in Niederösterreich über 80 Biomüll-Kompostanlagen, deren Betreiber überwiegend Landwirte sind. Außerdem gibt es kommunale und gewerbliche Anlagen und sonstige Betreiber.

Biotonnen sind in den Größen 60l und 120l für das GAUL-Verbandsgebiet erhältlich. Sie können die Tonnen (und auch passende Maisstärke*-Säcke) in Ihrem zuständigen Gemeindeamt bestellen.

Eigenkompostierung: Küchenabfälle werden mit kleinstrukturiertem Gartenmaterial aufgesetzt, um ein Verrotten durch Zufuhr von Luft zu ermöglichen. Je nach Witterung, Ausgangsmaterial und Anzahl des Wendens erhält  man in zwölf Wochen bis einem Jahr fertige Komposterde.
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MaxAir Bioabfall-Eimer für die Küche!

Max Air Bio-VorsammelhilfeUm Bioabfall bereits in der Küche möglichst hygienisch sammeln zu können, bieten wir den "MaxAir" Bioabfall-Eimer an. Der belüftete MaxAir Behälter (Maße: B/T/H: ca. 26/21/23 cm) wird mit verrottbaren Maisstärkesäcken kombiniert - somit kann Bioabfall unkompliziert und möglichst geruchsarm in der Biotonne oder am Kompost dem Naturkreislauf überlassen werden. Mit Knoten verschlossene 10 Liter Vorsammelsäcke aus Maisstärke halten die Biotonne sauber und verhindern Geruchs- sowie Madenprobleme.

Der MaxAir (€ 4,-), sowie die passenden Maisstärkesäcke* (1 Rolle mit 26 Säcken: € 2,80) sind im Büro des GAUL (2136 Laa/Thaya, Stadtplatz 43; Rathaus/3.Stock) bzw. in Ihrem Gemeindeamt erhältlich!

(*Hinweis: Maisstärkesäcke sind ein natürliches Produkt, das kühl und trocken gelagert werden sollte, damit es nicht austrocknet und somit nicht vorzeitig porös wird!)

 

Sortenreinheit ist wichtig für die Kompostierung!

Die Sortenreinheit der Bioabfälle ist die Grundlage für eine gute Kompostqualität. Fehlwürfe (z.B. Kunststoffsackerl) sollten unbedingt vermieden werden! Leider finden sich zahlreiche Begriffe und Produkte, die Konsumenten in die Irre führen:  Als „Biokunststoffe“ werden sowohl Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, als auch biologisch abbaubare Kunststoffe bezeichnet - das heißt jedoch nicht, dass sie für die Kompostierung geeignet sind!! Hier ein kurzer Einblick:

  • „Abbaubar“ bezeichnet die Eigenschaft eines Materials durch physikalische, chemische und biologische Prozesse in kleine Einheiten zerlegt zu werden… Dieser Prozess kann jedoch auch tausende Jahre dauern (z.B. Eisen zerfällt auch irgendwann in kleine Stücke)!
  • „Biologisch abbaubar“ bedeutet, dass sich der Stoff aufgrund biologischer Prozesse abbauen kann, gibt jedoch keine Zeitspanne an (kann Jahrzehnte dauern!) und auch die Auswirkungen auf die Umwelt sind noch nicht erforscht. „Biologisch abbaubare Kunststoffe“ wie Verpackungen, Kaffeekapseln etc. gehören daher NICHT in die Biotonne, sondern in den Restmüll!
  • „Kompostierbar“ = das Material löst sich in einem eher begrenzten Zeitraum auf. In einer Studie der BOKU Wien wurde das Verhalten des Materials von „Biosackerln“ (Vorsammelhilfen für Bioabfall) im Praxistest nach der E-Norm 13432 untersucht. Diese legt fest, dass innerhalb von 90 Tagen der Abbau zu 90% erfolgt sein muss.

    Laborversuche zeigten, dass die bloße Aufschrift „kompostierbar“ oder selbst entworfene Logos der Hersteller keine Garantie für eine biologische Abbaubarkeit während der technischen Kompostierung sind.

Keimling Symbol

OK Kompost TÜVFür Konsumenten sind die Labels „OK Kompost“ (für Kompostieranlagen; bzw. "OK Home Kompost" für den Garten) bzw. das „Keimling“-Symbol eine gute Kennzeichnung für eine rückstandsfreie Kompostierbarkeit.
Zertifizierte Maisstärkesäcke - passend zum „MaxAir“, der praktischen Vorsammelhilfe für die Küche, sowie als großer Einstecksack für die Biotonne - erhalten Sie bei Ihrem Gemeindeamt.
Tipp: Die Maisstärkesackerl lassen sich (vor der Verwendung als Bioabfallsammler) auch ideal zum Frischhalten von Gemüse und Brot verwenden!

Die beste Alternative zu Kunststoffen (egal ob „Bio-Kunststoffe“ oder klassische „Plastik“- Erdölprodukte) ist jedoch immer die Vermeidung von Verpackung. Tipps dazu auf unserer Homepage www.gaul-laa.at

Der Kompostierungsprozess

Beim Kompostierungsprozess wird durch Beigabe von Strukturmaterial (Stroh, Strauchschnitt) die entsprechende "Mischung" geschaffen. Durch Belüftung und Umsetzung wird die Sauerstoffzufuhr gewährleistet. Damit wird sichergestellt, dass keine anaeroben Prozesse die Rotte nachteilig beeinflussen bzw. Geruchsprobleme verursachen. Nach Abschluss der Rotte wird das Material abgesiebt. Der gewonnene fertige Kompost wird großteils in der Landwirtschaft eingesetzt, zum Teil auch gewerblich genutzt (Gartenhumus, Blumentopf-Erde).